♥ Bronco ♥ - das Ende ?

das Ende ?

Das Jahr 2006 begann ohne besondere Ereignisse. Wir verbrachten die Nachmittage mit "unseren" Ponys, je nach Wetter trainierten wir oder ritten aus und planten, am nächsten Turnier im Nachbarverein (im Mai) wieder teilzunehmen.
Der Schock kam Mitte März. Ich war alleine am Stall, da An. keine Zeit hatte und war grade beim Füttern, als der Besitzer der Ponys auf den Hof gefahren kam. Dies kam zwar nicht oft vor, aber ich machte mir keine Sorgen. Meistens fragte er nach, wie es den Ponys ging und ob Stroh und Heu ausreichend vorhanden war und fuhr dann wieder nach Hause.
Doch an diesem Tag rief er mich zu sich und wollte mir etwas sagen:
Er erklärte, dass seine Kinder kein Interesse (mehr) an den Ponys hätten und er und seine Frau keine Zeit für diese hätten. Deshalb hätten sie sich (nach langer Überlegung) dazu entschlossen, die 4 Ponys zu verkaufen. Er wollte für Bronco und Bobby je 1.000€ haben und für Jack & Alf zusammen 1.000€. An. und ich hätten das Vorkaufsrecht, erst wenn wir uns für oder gegen den Kauf entschieden hätten, würde er sie verkaufen. Im nächsten Moment fuhr er vom Hof.
Ich blieb geschockt zurück. Mehrere Probleme taten sich auf:
-> das Alter der Ponys

Bronco ca. 13 Jahre, Bobby ca. 14 Jahre und Jack&Alf ca. 16 Jahre; alte Ponys sind schwer verkäuflich

-> der Zustand der Ponys

trotz unserer Pflege dünn (es war selten Stroh & Heu da) mit Würmern und selten beschnittenen Hufen etc.

-> die Ausbildung der Ponys

insbesondere Bronco und Bobby (beide noch nicht mal auf E-Dressur-Niveau, beide keine Anfängerpferde (vor allem Bronco nicht))
Jack war zwar reitbar, aber nur von uns, nicht von Kindern, Alf war generell nicht reitbar; beide zwar freundlich zu bekannten Menschen, bei Fremden aber misstrauisch

All dies zusammen führte zu einer großen Angst: dem Schlachter. Wer sonst sollte die Ponys kaufen?
Ich fütterte zuende und fuhr weinend nach Hause, wo ich zuerst meinen Eltern alles erzählte und dann An. anrief.
Wir beschlossen, alles zu tun, um die Ponys zu retten. Wenn wir sie nicht selber kaufen konnten, wollten wir uns um Käufer kümmern.
Ich besprach die Situation in den nächsten Tagen dauernd in langen Diskussionen mit meinen Eltern. Mir war klar, dass sie mir kein Pferd kaufen und den Unterhalt bezahlen konnten, sonst hätten sie dies längst getan. Aber ich suchte trotzdem nach Möglichkeiten, zumindest Bronco zu helfen. Im Laufe dieser Diskussionen erinnerten mich meine Eltern an mein Führerscheingeld: meine Großeltern hatten bei meiner Geburt (so wie bei meinen Geschwistern) ein Konto angelegt und jeden Monat Geld eingezahlt, was ich später für den Führerschein verwenden sollte. Ich wusste nicht, wieviel sich auf diesem Konto befand, denn ich sollte das erst an meinem 18. Geburtstag erfahren. Meine Eltern erklärten allerdings, dass zumindest für den Kauf von Bronco genug da sein müsste.
Das nächste große Problem war dann der Unterhalt. Mein Bruder wollte aber sowieso mit seinem Nebenjob, Zeitungen austragen, aufhören und so übernahm ich diesen Job.
Am 23.3.2006 erklärten mir meine Eltern, dass ich nun die Erlaubnis hatte, Bronco zu kaufen (bzw. mein Vater würde den Kaufvertrag unterschreiben, da ich noch nicht volljährig war)

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Soweit war alles geregelt und An.s Mutter hatte sich bereit erklärt, Bobby zu kaufen und den Unterhalt zu bezahlen.
Wir waren zwar überglücklich, trotzdem mischte sich in diese Freude Angst über das Schicksal von Jack & Alf. Aber trotzdem wir Bronco und Bobby auf je 800€ Kaufpreis runterhandeln konnten, war kein Geld übrig, um Jack & Alf noch zu kaufen geschweige denn den Unterhalt zu bezahlen. Wir konnten nur auf einen guten Platz für die beiden hoffen.
Am 30.3.2006 unterschrieb mein Vater (natürlich in meinem Beisein und im Stall) den Kaufvertrag für Bronco. Er gehörte mir !!